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Fotografieren mit Blitz - Die wichtigsten Tipps und Kniffe

Fotografieren Mit Blitz

 

Das Fotografieren mit Blitzlicht kann mit ungeübten Einschätzungen schnell zum Blitzlichtgewitter werden.

 

Das Resultat, das Objekt, das Hauptmotiv scheint vom Blitz nahezu verschlungen zu werden.

 

Deshalb ist es wichtig, bei Blitzlichtfotografien auf Grundregeln zu achten, damit das Endergebnis wahrlich „blitzsauber“ aussieht.

 

Die Grundregeln der Blitzlichtfotografie

-  Abstand

Klare Bilder werden auf Abstand ausgerichtet und mit dem optischen Zoom vergrößert. Fotografiert man auf die Nähe mit einer Blitzfunktion können Hauttöne unnatürlich wirken und ganze Bildbereiche werden durch die starke Blitzeinwirkung nahezu ausgeblendet. Hierzu gehört etwas Übung, den richtigen Abstand zwischen Motiv und Fotograf zu wählen. Mit der Zeit wird der Fotograf ein Gespür für Entfernungen und die Möglichen Einstellungsmodi erhalten.

 

-  Blendeneinstellung und Blitz

Eine romantische Stimmung bei Kerzenschein benötigt für die lebensechte Fotografie häufig kein Blitzlichtgewitter. Die tatsächliche Darstellung wird durch zu viel Blitzlicht getrübt und der Ausdruck geht verloren. Anstatt des Blitzlichts kann vorab mit der Blendeneinstellung und der ISO Einstellung experimentiert werden, bis der gewünschte Bildeffekt getroffen wird.

 

-  Bei Tageslicht Einbaublitz verwenden

Der Einbaublitz verhindert eine tiefere Schattenbildung, deshalb ist die Anwendung der Funktion bei Tageslichteinfluss dringend anzuraten.

 

-  Blitzen mit System

Systemblitzgeräte sind aufsteckbar, meist mit schwenkbarer Funktion und verhindert eine frontale Einstrahlung auf das Hauptmotiv. Dieses Zubehör erleichtert professionelles Fotografieren um ein Vielfaches, denn die Reichweite betrifft über 10 Meter. Harte Konturen und Schattenverwerfungen werden einfach durch das portable Systemblitzgerät ausgeschaltet, da eine optimale Ausleuchtung gegeben ist.

 

Das künstliche Licht wird von den Augen abgelenkt und an die Umgebung gestreut, somit ist der Rote-Augen-Effekt quasi eliminiert worden. Für Portraitaufnahmen kann zusätzlich eine Softbox angebracht werden, die die Blitzhärte abschwächt und auffängt. Entfesseltes Blitzen ermöglicht dem Fotografen, den Blitz per Funk auszulösen. Die perfekte Positionierung der Kamera ist durch diese Technik absolut möglich.

 

Wann ist das Fotografieren mit Blitz sinnvoll?

 

-  Bei hoher Sonneneinstrahlung mit tiefer Schattenverwerfung

-  Bei Aufnahmen mit Gegenlicht

-  Portraitaufnahmen

-  Blitz als Aufhellungs- und Hilfslicht

-  In Räumlichkeiten mit unzureichenden Lichtquellen

Einbaublitz und Hilfsblitz

 

Der Einbaublitz ermöglicht Fotografieren bei Gegenlicht.

 

Die Leitzahl des Einbaublitz bei Spiegelreflexkameras liegt bei 8 bis 12. Diese Funktion eignet sich für Außenaufnahmen, bei Fotografien in dunklen Räumen schafft es der Blitz nicht, das Tageslicht zu simulieren.

 

Die Reichweite des Blitzes lässt sich wie folgt ermitteln: Reichweite = Leitzahl / Blendeneinstellung

Die Funktion des Hilfsblitzes dient dazu, harte Schattenbildungen zu reduzieren, das Blitzlicht kann ebenso als Hilfslicht dienen.

 

Fotografieren mit Blitz und mit kurzen Belichtungszeiten

Direktes und Indirektes Blitzlicht

Das Direkte Blitzlicht ist in der Kamera integriert und somit immer verfügbar. Ein wesentlicher Nachteil ist die geringe Reichweite von maximal 3-4 Metern.

 

Das Direkte Licht sollte nur bei Tages- oder Gegenlicht verwendet werden, da Kontraste leicht verschwimmen können.

 

Indirektes Blitzlicht hingegen wird meist durch einen Aufsteckblitz erzeugt, hierzu muss der Reflektor schwenkbar sein, um das Zubehör anbringen zu können.

 

Das Indirekte Blitzlicht reagiert wie die großen Schirmhalter in einem Fotostudio, somit halten sie die Lichtquelle auf großen Abstrahlflächen zusammen.

 

Es können zwei Grundregeln festgesetzt werden, die Reichweite und Lichtquelle betreffen.

  1. Ein Objekt, das in doppelter Entfernung zum Betrachter liegt, erhält nur 1 /4 der ausgegebenen Lichtmenge
  2. Je kleiner die Abstrahlfläche der Lichtquelle, desto härter erscheint das Licht auf dem entstandenen Foto

Blitzlicht mit kurzen Belichtungszeiten

Als kurze Belichtungszeiten werden Aufnahmen mit Zeitvorgaben von 1/150 bis 1/250 Sek. angeben.

 

Der Modus Highspeedblitzen wird nun dringend erforderlich, da die Blitzsynchronzeit unterschritten wird. Hierfür müsste ein verkleinerter Blendenaufsatz genommen werden, der jedoch durch die Tiefenschärfe zu unscharfer Bildqualität führen kann.

 

Bei Aufnahmen von sportlicher Aktivität, bewegungsfreien Bildern und bei tobenden Kindern eignen sich kurze Belichtungszeiten, ohne Highspeedblitzfunktion nicht. Das Hauptmotiv wird in eine ungewollte Unschärfe gedrängt.

Was geschieht bei einer Blitzlichtfotografie?

 

- Blitzlichtautomatik

Bei der automatischen Blitzlichtfunktion sind Lichtempfindlichkeit, Leitzahlen und Blitzdosis voreingestellt. Die moderne Technik erlaubt es diese Daten aufzunehmen und auf die Gegebenheiten anzupassen, die erforderliche Blitzdosis wird automatisch ermittelt, der Blitz wird durch die Umsicht- Funktion gesteuert.

 

- Blitzlicht ohne Automatikeinstellung

Die Kamera versucht stets die Blitzsynchronzeit, mit den vorgegebenen Einstellungen einzuhalten. Die Blitzsynchronzeit beschreibt die kürzeste Belichtungszeit, die maximal mit einem Blitz zu erreichen ist. Diese liegt im Durchschnitt bei etwa 1/150 bis 1/250 Sek., ist die tatsächliche Belichtungszeit beispielsweise kürzer, muss die Kamera die Blende schließen, um die Blitzsynchronzeit einhalten zu können.

 

Blitzeinstellungen – wichtige Infos

 

-  ISO Einstellungen

Diese Einstellungsmöglichkeit ermöglicht dem Fotografen, die Lichtempfindlichkeit und die Reichweite einzustellen bis auf das Doppelte einzustellen. Jede Erweiterung der ISO Zahl lässt auch die Reichweite des Blitzes wachsen und ermöglicht somit, hochwertige Aufnahmen im Dunkeln zu erzeugen.

 

-  A / AV Programme Blendenauswahl

Die Kamera berechnet zu der ausgesuchten Blende die zugehörige Belichtungszeit, die Kamera empfängt das Signal der Stärkeempfindlichkeit des Blitzes und richtet es auf das fokussierte Motiv aus. Die Kamera arbeitet stets nach den Grundvorgaben der Blitzsynchronisation.

 

-  TV/ S Programmwahl

In dieser Funktion rechnet nicht die Kamera die zugehörige Belichtungszeit aus, der Fotograf ist für die Einstellung verantwortlich. Die Kamera berechnet lediglich die zugehörige Blende zur ausgewählten Belichtungszeit. Das Programm eignet sich vor Allem für Bewegtbilder, Sportaufnahmen und Fotografien bei reaktionsschnellen Handlungsabläufen.

 

-  REAR

Bewegt-Motive lassen sich bestens mit der REAR Funktion festhalten, der Blitz verlegt die Bewegungsunschärfe auf den Hintergrund, dadurch erhält das Bild eine natürlichere Wirkung auf den Betrachter.

 

Häufige Probleme bei der Blitzlichtfotografie

 

-  Vordergrund überbelichtet – Hintergrund abgedunkelt

-  Harte Schattenbildung

-  Rote Augen

-  Geistereffekte

 

Hierzu haben namhafte Hersteller Lösungskonzepte in Form von Systemblitzgeräten auf den Markt gebracht. Aufsteckblitzgeräte stellen die beste Alternative zum integrierten Kamerablitz dar. Die enorme Leistungsfähigkeit der Aufsteckgeräte erzeugen ein natürlicheres und softeres Licht, starke Kontrastveränderungen oder Schattenbildungen bleiben aus. Dies hat auch eine verringerte Bildnachbearbeitung am Computer zur Folge.

 

Lösungsansätze gegen Rote Augen, bei der Anwendung des Blitzlichtes:

-  Bilderreihen in schneller Fotofolge blitzen schneller, die Pupillen verkleinern sich, dadurch kann der Rote-Augen-Effekt deutlich vermieden werden.

-  Blitz und Objektiv sollten wenn möglich nicht gleich ausgerichtet sein, da dies das Risiko des Rote-Augen-Effekts enorm erhöht.

 

Lösungsansätze gegen sogenannte „Geisterbilder“

Diese Bilder entstehen hauptsächlich dann, wenn eine lange Belichtungszeit gewählt wird und weitere Lichteinflüsse auf die Beleuchtung einwirken. Durch den Blitz wird eine Bewegung festgehalten, während andere Bewegungen durch das störend wirkende Umgebungslicht wahrgenommen werden.

 

- Die Verringerung der Verschlusszeit hilft dabei, die Bildbewegung zu kontrollieren

 

Eine Fotoaufnahme mit Blitzlicht – die Vorteile

 

Der Fotografie mit Blitz stehen viele Vorzüge zur Seite, die jeder zu seinem Nutzen anwenden kann.

 

-  Hauttöne mit natürlichem Aussehen

-  Strahlende, natürliche Farben

-  Blitz setzt einen Schein auf Konturen und gibt Kontraste an

-  Aufnahmen bei starker Sonneneinstrahlung und Gegeneinstrahlung möglich

-  Erhellung und Hilfslichtfunktionen

-  Perfektionierte Ausleuchtung durch optimiertes Zubehör

Fazit

Das Fotografieren mit Blitzlicht ist durch die Unwissenheit der Anwender in Verruf geraten.

 

Lange haben viele Fotoclubs das Fotografieren ohne Blitzlicht gepredigt, doch in der heutigen Zeit sind die integrierten Blitzlichteinstellungen fortgeschrittener, das Zubehör ist vielfältiger und mit ISO Einstellungsmöglichkeiten und anderweitigen systemintegrierten Funktionen leicht bedienbar.

 

 

Die Grundregeln für die Blitzlichtfotografie sind einfach anzuwenden und ermöglichen wahre fotografische Kunstwerke ohne Bildbeeinträchtigung wie es in vergangenen Zeiten der Fall war.

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